Ethos

Menschen & Kultur, Ethos, von Lehm Ton Erde, 4. Juli 2025
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Zurück zur Erde
– Warum wir
mit Lehm bauen

Es beginnt mit einem einfachen Gedanken: Die Erde, auf der wir stehen, kann das Haus werden, in dem wir leben. Kein Material verkörpert die Verbindung zwischen Mensch und Natur so direkt, so sinnlich, so selbstverständlich wie Lehm. Er liegt unter unseren Füßen, ist überall verfügbar – und doch übersehen wir ihn. In einer Welt voller technischer Lösungen wirkt er fast zu einfach.

Aber genau darin liegt seine Kraft.

Lehm ist mehr als ein Baustoff. Er ist Kulturträger, Gedächtnis der Erde, geformte Zeit. Jahrtausendealte Städte wurden aus Lehm errichtet und stehen bis heute. Und doch wurde dieses uralte Wissen in unserer industrialisierten Bauwelt nahezu verdrängt. Es war Martin Rauch, der diesen Faden wieder aufgenommen hat – nicht nostalgisch, sondern mit Blick in die Zukunft. Er hat Lehm neu gedacht: als Baustoff der Moderne, als Antwort auf die ökologische Krise, als Möglichkeit, wieder mit der Erde statt gegen sie zu bauen.

Martin Rauch – Handwerk, Forschung, Baukunst

Seit über 35 Jahren arbeitet Martin Rauch mit und an der Erde. Als Handwerker, als Künstler, als Forscher und Baupionier. Seine Vision: Lehm als ernstzunehmendes Baumaterial im zeitgenössischen Architekturkontext zu etablieren. Dafür hat er Techniken entwickelt, Wissen gesammelt, gebaut, getestet, dokumentiert – und das Fundament gelegt für das, was heute möglich ist.

Lehm Ton Erde Baukunst GmbH ist die Konsequenz dieser Arbeit. Wir verstehen uns nicht als klassische Baufirma, sondern als Baukulturunternehmen. Wir denken Baustoffe nicht isoliert, sondern im Zusammenhang mit Landschaft, Gesellschaft und Zukunft. Unsere Projekte vereinen architektonische Qualität mit ökologischer Integrität. Und unser Anspruch ist hoch: Schönheit darf kein Widerspruch zur Nachhaltigkeit sein – im Gegenteil.

Lehm als Haltung

Bauen mit Lehm ist eine Haltung. Es bedeutet, Kreisläufe zu respektieren. Es bedeutet, Materialien nicht zu verbrauchen, sondern zu nutzen – wieder und wieder. Es bedeutet, sich dem Ort anzupassen, statt ihn zu dominieren. Und es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen – für das, was wir hinterlassen.

Denn Lehm ist nicht nur wiederverwendbar. Er ist rückführbar. Kein Abfall, keine Giftstoffe, keine Entsorgung. Wenn ein Lehmhaus am Ende seines Lebens angekommen ist, kann es wieder zu Erde werden. Was gebaut wurde, kann vergehen, ohne Spuren zu hinterlassen – außer gute.

Das Wissen bewahren. Das Bauen verändern.

Mit dem von uns entwickelten ERDEN-Vorfertigungssystem haben wir einen Weg gefunden, Lehm mit industriellen Anforderungen zu verbinden – ohne ihn seiner Eigenschaften zu berauben. Wir bauen schneller, präziser, kostensicherer – und bleiben dabei ganz beim Material.

Doch für uns ist das erst der Anfang. Der Lehmbau muss kein Sonderfall bleiben. Er kann – und sollte – zur Normalität werden. Dafür braucht es Bildung, Forschung, Standards und vor allem: Menschen, die bereit sind, umzudenken.

Denn wenn wir ernst meinen, was wir oft sagen – dass die Zukunft nachhaltig sein muss –, dann ist die Antwort längst da. Sie liegt unter uns. Sie ist alt, still, verlässlich. Und bereit, wiederentdeckt zu werden.

Wir müssen immer noch viel lernen