Lehm Ton Erde Werkhalle

Lehm Ton Erde Werkhalle


In der österreichischen Gemeinde Schlins in Vorarlberg steht ein Bauwerk, das Handwerk, Innovation und ökologische Verantwortung beispielhaft vereint: die Werkhalle der Lehm Ton Erde Baukunst GmbH. Entwickelt und realisiert von Martin Rauch und seinem Team, ist sie nicht nur Produktionsstätte für vorgefertigte Stampflehmelemente, sondern auch Symbol für die Zukunft des Bauens.
Die Halle entstand in der Zeit zwischen 2017-2020 als Weiterentwicklung früherer Produktionsstätten. Ziel war es, den Lehmbau industrietauglich zu machen, ohne seine gestalterische und materielle Integrität zu verlieren. Bei dem Pionierprojekt handelt es sich um eine 67m lange und bis zu 24m breite Halle für die Vorfertigung von Stampflehmwänden mit einem angegliederten, dreigeschossigen Bürotrakt. Das auf einem Streifenfundament errichtete Gebäude ist eine Hybridkonstruktion aus tragenden Stampflehmwänden und verschiedenen Holzbautechniken. Die zwischen 60 und 90cm starke Südwand besteht aus lokal gewonnenem Lehm, der vor Ort in Schalungen eingebracht und verdichtet wurde. Die Oberfläche der Wand, mit ihrer porösen Struktur, verleiht ihr sehr gute schalldämmende Eigenschaften. Somit ist eine Produktion neben den direkt angrenzenden Wohnhäusern möglich ist, ohne diese zu stören. Durch ihren beachtlichen Anteil an thermischer Masse schützt die Lehmwand die Halle im Sommer auch vor Überhitzung.




Im Zuge der maschinellen Weiterentwicklung der Vorfertigungstechnik für diese dauerhafte Produktionsstätte, wurden Aspekte der Schalungstechnik, der Fördertechnik der Rohmaterialien sowie der Schneidetechnik verbessert. Ausgangspunkt waren Maschineneinrichtungen aus vorherigen, temporären Produktionsstätten in Laufen, Schweiz und Darmstadt, Deutschland. Auch Konzepte für die Logistik der vorgefertigten Bauteile werden hinsichtlich der Wiederverwertung nachhaltiger Materialien dauerhaft optimiert.




