Schulprojekt

Mein liebstes Stück Erde

Schule, von Anna-Pia, 23. Mai 2025
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Was macht einen Ort bedeutsam?

Wann fühlen wir uns verbunden?

Verbunden mit der Erde, mit dem Dorf, mit uns selbst?

 

Aus diesen Fragen entstand an der Volksschule Schlins ein besonderes Projekt. Vier Vormittage lang tauchten die Schüler:innen in eine gestalterische Reise ein: Sie sammelten Lehm aus ihrer Umgebung, formten daraus Objekte, Orte, Erinnerungen. Im Mittelpunkt standen ihre persönlichen Lieblingsplätze; Spielorte, Rückzugsräume, gemeinschaftlich erlebte Winkel des Dorfes. Orte, die für sie Bedeutung haben.

Mit Händen, Herz und Fantasie arbeiteten die Kinder mit einem der ältesten Baustoffe der Menschheit – Lehm. Sie erfuhren seine Vielschichtigkeit, seine Herkunft, sein Potenzial. Aus einer Strassenbaustelle wurde fettiger Lehm extrahiert. Der Aushub am nahegelegenen Fluss war sandig, und eignete sich nicht als Baumaterial. Bei der Werkhalle fanden die Schüler:innen fertiges Stampflehmmaterial. Sie scheuten sich nicht vor schwerem Tragen und brachten Material zu ihrem Arbeitsort. In der Werkstatt für Keramik und Lehmbau wurde gestampt, ausgeschalt, modelliert. Aus bloßer Erde wurde Form, Idee, Ausdruck.

 

Kulturelle Teilhabe beginnt im Kleinen.

Ein symbolischer Höhepunkt war der Bau einer Skulptur, eine Art Lieblingsstück. Ein kleines Objekt, geformt von jedem Kind, überzogen mit goldener Glasur. Diese glänzenden Miniaturen spiegeln nicht nur Wertschätzung für die eigene Umgebung, sondern auch kindliche Wünsche und Visionen: mächtige Bäume, Haustiere, Spielgeräte, stärkende Wesen.

 

 

 

Das Projekt ermöglichte den Schüler:innen erste Zugänge zur Baukultur, zum künstlerischen Denken und zur aktiven Mitgestaltung ihrer Umwelt. Es schärfte die Wahrnehmung, förderte kreative Kompetenzen und eröffnete Räume für Dialog – mit sich selbst, mit dem Dorf, mit der Erde.

Die entstandenen Werke zeigen eindrucksvoll, wie Kinder ihre Umgebung erleben – und wie Bildung zur kulturellen Teilhabe beitragen kann: niedrigschwellig, praxisnah, sinnlich.

 

Dieses Projekt wird im Rahmen der Projektreihe RaumGestalten 2024/25
unterstützt. RaumGestalten ist eine Projektpartnerschaft von OeAD,
Architekturstiftung Österreich und Bundeskammer der Ziviltechniker:innen |
arch+ing; Kooperationspartner: AUVA – Allgemeine Unfallversicherungsanstalt.

Durchgeführt und begleitet wurde es von Martin Mackowitz und Anna-Pia Rauch, sowie Magdalena Battlogg und Sandra Vogt

Baukulturelle Vermittlung der Erden Schule